Hinten, seitlich, vorne … Seit es Zweiräder gibt, tauchten auch Versionen mit dreien auf. Die angestrebten Vorteile waren stets mehr Standfestigkeit, Stabilität und Transportkapazität. Das ging auch nach Erfindung der Motorräder so weiter: Bereits um 1900 brachte der französische Hersteller Dion-Bouton sein Tricyle à pétrole heraus. In Deutschland erfreuten sich Cyklonette, Phänomobil und das Zaschka-Faltauto – an der Grenze zum Kleinwagen wie die englischen Threewheeler – ebenso großer Beliebtheit. In den USA baute Harley Davidson ab 1932 sein Servi-Car – ursprünglich ein Nutzfahrzeug für Handwerker, avancierte es zum Hit für gehbehinderte oder ältere Motorradfans. Alle diese Modelle hatten die klassische Dreirad-Konstellation: zwei Räder hinten, eins vorn. Zur modularen Personenbeförderung kamen Gespanne mit Beiwagen auf, deren drittes Rad an der Seite sitzt. Und am Ende des 20. Jahrhunderts entwickelte BRP den Can-Am Spyder mit einem zentralen Hinterrad und zweien an der Vorderachse. Was aber sind die Besonderheiten, Vor- und Nachteile dieser verschiedenen Konzepte?
Threewheeler, zwei Räder hinten, eines vorn
Diese klassische Dreirad-Konstruktion, die man auch von Fahrrädern kennt (Rikschas, Kinder- und Lastenräder), bietet vor allem große Standfestigkeit beim Beladen usw. Gewicht und Antrieb liegen auf der Hinterachse, das Vorderrad lenkt sich wie bei einem normalen Zweirad. Diese Verteilung kann jedoch leicht zu mangelnder Haftung oder bei starker Beschleunigung gar zum Abheben führen. Das Fahrzeug ist dann nicht mehr steuerbar.